Beispiel: Rückenschmerzen

NUR MIT OFFENHEIT UND KOOPERATION GELINGEN ERGEBNISSE

Ein 14-jähriges Mädchen kommt mit sehr starken, stechenden Schmerzen im unteren Rücken, die immer zusammen mit der Menstruation auftreten. Die Schmerzen sind so stark, dass ihr davon schlecht wird. Kopfschmerzen hat sie auch, im Sommer häufiger als im Winter. Oft bleiben die Kopfschmerzen dann für mehrere Tage. Im letzten Schuljahr hatte sie über 50 Fehltage nur wegen der Schmerzen an den Tagen der Menstruation und trotz Schmerzmittel.

Ansonsten ist alles perfekt außer ihrer Angst im Dunkeln und dem fixen Gedanken, dass jemand hinter ihr ist. Jedes Mal, wenn sie etwas aus dem Keller holen muss, ist das ein Riesenstress.

Für eine gute Behandlung brauche ich ihre volle Unterstützung, denn ich muss erst ihr persönliches Reaktionsmuster verstehen, bevor ich eine  treffende Verschreibung hinbekomme. Sie muss viel von sich preisgeben und mir helfen, sie zu verstehen. Für dieses Mädchen, die nicht zu den Plappertaschen zählt, ist das eine echte Herausforderung. Ihre Mutter begleitet sie zu jeder Konsultation und übernimmt immer das Gespräch für ihre Tochter. Ich finde keine Möglichkeit, auf das Beschwerdebild des Mädchens einzugehen, da ich bei jeder Konsultation die Einschätzung der Mutter erfahre.  Alle Versuche, dennoch treffsicher zu verschreiben, bleiben erfolglos.  Die Mutter und ihre Tochter brechen die Behandlung nach der 3. Verabredung ab.

Wichtiger Hinweis

Mein Beispiel beschreibt, wie sehr ich auf die Offenheit und Kooperation meiner Patienten angewiesen bin. Ohne ihr Zutun kann ich sie nicht behandeln. Da helfen mir auch die sehr bemühten Angehörigen nicht weiter.